Eine gute und oft gestellte Frage: Sind hochsensible Personen eifersüchtiger? Ich bin hochsensibel, bin ich deswegen anfälliger für "Eifersuchts-Anfälle"?
Viele Partner/innen von HSP würden nun laut und bestimmt mit „JA“ antworten. Und da haben sie gar nicht so unrecht. Wobei… sind wir wirklich eifersüchtiger?
Oder ist unsere Hochsensibilität eher wie das Benzin welches in das (mehr oder weniger grosse) Feuer namens Eifersucht geschüttet wird?
Ich persönlich glaube nicht, dass hochsensible Personen per se öfter eifersüchtig sind. Aber die Eifersucht kann schneller geschürt werden, dank der Hochsensibilität. Und zwar aufgrund folgender Faktoren:
Wir nehmen viel mehr wahr
Wie schon in einigen meiner Blogposts beschrieben, nehmen hochsensible Personen mit ihren Sinnen viel mehr wahr. Wenn also dein Herzmensch heim kommt, kann es sein, dass du innert Sekundenbruchteilen
- Den Hautton (Blässe/Rötung)
- Die Atmung (schnell, flach, langsam)
- Mimik (Stirnrunzeln, müde Augen, wacher Blick…)
- Bewegung (schnell, langsam, ausweichend, auf dich zukommend)
- Geruch
- Geschwindigkeit/Pause bis er dich grüsst
wahrgenommen hast. Was nicht weiter weltbewegend wäre und kein Grund für Eifersucht wäre. Doch nun kommt ein Faktor dazu:
Interpretation
Du hast also innert kürzester Zeit sehr viel wahrgenommen. Und du baust dir in einem Sekundenbruchteil ein Bild – das mag positiv oder negativ sein. Das mag stimmen oder nicht. Aber dieses Bild - diese Interpretation – löst in diesem Moment ein Gefühl in dir aus.
Befeuert wird dieses Gefühl leider dadurch, dass du glaubst, in der Vergangenheit „immer“ Recht gehabt zu haben. Wobei auch das in Frage gestellt werden kann – das werden wir später sehen.
Du hast nun also in Blitzgeschwindigkeit die Signale (Hautton, Atmung, Zeit…) interpretiert, also ein Bild erstellt – und reagierst entsprechend. Das kann positiv oder negativ sein für deinen Herzmenschen.
Symbiotische Beziehungen
Ich habe mal in meinem Artikel „Beziehungen als Hochsensible“ geschrieben, dass hochsensible Menschen tief fühlen. Was an sich nicht ganz stimmt. Auch normal sensible Menschen sind zu tiefen Gefühlen fähig. Der Unterschied ist, dass bei einigen hochsensiblen Menschen die Vereinnahmung durch die Gefühle stärker ist. Das Gefühl beeinflusst das Denken und Handeln stärker – wir haben den Eindruck, dass wir das Gefühl sind, statt es zu haben.
Wenn also eine hochsensible Person diese Tendenz der starken Vereinnahmung durch die Gefühle aufzeigt, dann ist es wichtig, dies zu wissen. Denn Wissen ist der erste Schritt zu einer gesunden Beziehung.
Aufgrund dieser intensiven Gefühlswahrnehmung tendieren hochsensible Menschen dazu, sich voll und ganz auf den Herzmenschen zu fokussieren. Weil das Glücksgefühl des Verliebtsein so stark ist, wollen wir den Herzmensch mit all unseren Sinnen wahrnehmen (was wir dann auch tun) – und dies rund um die Uhr. Weil wir uns mit diesem Gefühl so stark identifizieren, fällt es uns dann schwer, einen Schritt neben uns zu machen und die Sache objektiver anzuschauen. Die Beziehung wird symbiotisch, als hochsensible Person versuchst du „ganz in der Beziehung“ aufzugehen. Was oft bedeutet, deine eigenen Bedürfnisse (unbewusst) hintenanzustellen. Was oft als Konsequenz dazu führt, dass du deine eigenen Grenzen ignorierst.
Wie ein Dampfkochtopf baut sich dann innerlich und unbewusst Druck auf – der sich auf die eine oder andere Weise entlädt. Sei es, weil Streit entsteht. Sei es, weil dein Herzmensch sagt, dass du klammerst… Sei es, dass du die Notbremse ziehst und dich zurückziehst. Die Reaktionen sind vielfältig – und schmerzhaft.
Liegen hochsensible Personen immer richtig? Erahnen sie die "Wahrheit"?
Nun, falls du hochsensibel bist: Diese Frage kannst nur du beantworten.
Aber halt! Nicht einfach so aus dem „Bauchgefühl“ mit JA oder NEIN antworten. Sondern lass uns das mal mit einem wissenschaftlichen Ansatz aus angehen:
-
Schreibe dir alle Situationen auf, bei der dein Bauchgefühl was anderes gesagt hat als dein Kopf (sei es eine seltsame Situation im Geschäft, mit Freunden etc.).
Lass uns vorerst tendenziell übergriffige Situationen ausklammern, sondern „harmlose“ Situationen analysieren. (Ich möchte vermeiden, dass potenziell übergriffige Situationen verharmlost werden.)
- Und nun überprüfe, ob du mit deinem Bauchgefühl/mit deiner Interpretation richtig gelegen bist. Das kannst du auf zwei Arten tun: 1. Bei deinem betroffenen Gegenüber nachfragen. 2. Die Situation retrospektiv analysieren.
- Notiere dir das Resultat (Bauchgefühl war richtig, Bauchgefühl lag falsch/ich habe falsch interpretiert).
Zum Beispiel: Du hast das Gefühl, dass deine Kollegin schwanger werden will. Natürlich kannst du ihr das im Geschäft nicht auf die Nase binden (vielleicht will sie das niemandem erzählen). Um zu prüfen, ob du recht hast, kannst du sie also – falls ihr ein gutes Verhältnis habt – indirekt fragen (bitte sei dabei diplomatisch und fall nicht mit der Tür ins Haus). Oder du lässt diese Frage ruhen und beobachtest, ob sie a) schwanger wird oder b) dir von sich aus davon erzählt. Vielleicht erzählt dir in zwei oder drei Jahren, dass sie erfolglos versucht hat, schwanger zu werden. Oder sie erzählt dir, dass sie auf gar keinen Fall Kinder haben will – dann weisst du, dein Bauchgefühl war falsch.
Warum ich solchen Wert auf die Überprüfung lege? Weil du damit herausfindest, zu wieviel Prozent dein Bauchgefühl richtig liegt. Damit weisst du für zukünftige „Bauchgefühle“, dass du einen X prozentigen Anteil an Fehlinterpretationen hast und hast somit einer erhöhte Bereitschaft, dir selber Fehler und Missinterpretationen einzugestehen. Dies entlastet eine Beziehung ungemein. Warum?
Als Beispiel: Dein Herzmensch kommt mit geröteten Wangen nach Hause, schnell atmend und beachtet dich kaum sondern will ganz schnell an dir vorbei.
Interpretation durch die Eifersuchtsbrille: Diese Situation kann – fiktiv – auch so interpretiert werden, dass er gerade eine andere Frau / einen anderen Mann getroffen hat und sich ganz schnell frisch machen will, damit du nichts bemerkst.
Mögliche Wahrheit: Dein Herzmensch muss aufgrund der langen Fahrt ganz dringend aufs WC. War deswegen die Treppe hochgerannt und will nichts lieber als sofort auf die Toilette.
Das heisst nicht, dass du deinem Bauchgefühl nicht mehr trauen sollst. Doch
- sei offen dafür, dass du dich irren kannst
- überprüfe, wie die Situation wirklich ist indem du fragst.
Rette deine Beziehung
Eine Beziehung ist schön - doch wenn
- du ständig streitest
- du deine Bedürfnisse unterdrückst
- dich nicht ausdrücken kannst
- ständig Konflikte entstehen
wird die Beziehung zur Belastung. Das muss nicht sein.
Rette jetzt deine Beziehung dank liebevoller Kommunikation.
Eine gesunde Beziehung als hochsensible Person führen
Jetzt kommen einige Tipps von meiner Seite, wie sich eine gesunde Beziehung führen lässt.
- Sei dir deiner Hochsensibilität bewusst. Vielleicht kannst du es auch deinem Herzmensch näher bringen. Das kann für ein gewisses Verständnis auf der anderen Seite sorgen.
- Lerne, die Situation so wahrzunehmen wie sie ist (siehe Beispiel oben).
- Lerne wahrzunehmen, wenn du am Interpretieren bist – und stoppe dich dann.
- Lerne, deine Bedürfnisse zu artikulieren.
- Lerne deine Grenzen wahrzunehmen und diese zu artikulieren.
- Lerne auch die Grenzen anderer Menschen zu akzeptieren.
Mir persönlich hat die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg sehr geholfen. Dabei geht es nicht darum, die Worte so zu „verschwurbeln“, dass der andere doch das macht was du willst. Sondern es geht um eine tiefe Eigenbetrachtung und Analyse – bevor du kommunizierst.
Übrigens ist es für deinen Herzmensch auch nicht immer angenehm, wie ein "offenes" Buch zu sein. Nur weil du vieles wahrnimmst, heisst es nicht, dass du auch alles kommunizieren sollst, was du wahrnimmst. Ich zum Beispiel kann riechen, falls jemand eine Grippe/Erkältung am Ausbrüten ist. Sage ich das immer gleich allen? Nein, natürlich nicht. Lerne, gewisse Informationen/Warhnehmungen für dich zu behalten, wenn es der anderen Person nicht dienlich ist oder nur ein peinliche Situation herbeiführt. Manchmal will auch dein Herzmensch die Gefühle zuerst für sich sortieren, bevor er/sie diese mit dir bespricht. Und das ist ihr/sein gutes Recht. Dieses hast du ja genauso. Und das gilt nicht nur für deinen Herzmensch, sondern für alle Menschen. Nicht jeder, der zum Beispiel Liebeskummer hat, möchte das mit dir teilen...
Und selbst wenn du mal wieder nicht gemäss deinen Erwartungen reagiert hast:
- nimm es wahr
- lerne daraus
- übe dich darin, anders zu reagieren (wenn du denn willst)
Literaturtipp: Die Liebe und Beziehungsangst der Hochsensiblen
Was mir aber am meisten am Herzen liegt:
Wir hochsensible Menschen sind nicht zerbrechlich, erfolglos und sozial ausgegenzt im Gegenteil. Wir können erfolgreich, sozial gut integriert und sogar emotional stabil sein.
Ich möchte dir zeigen, wie du hochsensibel und erfolgreich sein kannst. Ich zeige dir, wie du dich noch besser stabilisieren und stärken kannst. Und wie du deine Hochsensibilität für deinen Erfolg nutzen kannst.
Mein Name ist Anna Morf. Ich bin Coach (mit diversen Coaching-Ausbildungen), dipl. Gesprächstherapeutin nach INVALUATION, Yogalehrerin & Meditationsausbildnerin, in einer glücklichen Partnerschaft seit 13 Jahren - und erfolgreiche Unternehmerin.
Selber hochsensibel, möchte ich dir aufzeigen, dass du auch als hochsensible Person ein Happy Life! haben kannst.
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** Ich verspreche dir, deine E-Mail Adresse niemals an Dritte weiterzugeben und dir nur wertvollen Inhalt zu schicken, der dich als hochsensible Person zu deinem persönlichen Happy Life führt!
Kundenmeinungen
Renée W.
"Irgendwann merkte ich, dass ich zu den Hochsensiblen gehörte. Anfangs irritierte mich das, doch seit ich weiss, was dies bedeutet, gibt es keine Irritationen hierzu mehr. Das Online Basis Tool erinnert einen immer wieder daran, dass man seine Stärken auch nutzen kann und wie man diese einsetzen kann. Die einzelnen Lektionen sind super gut aufgebaut, und all die Tips lassen sich super leicht in den Alltag integrieren. Auch wenn man den einen oder anderen Tip bereits kennt, die einzelnen Lektionen durchzumachen und sich die Tips wieder mehr zu verinnerlichen, hilft ungemein."
Monika S.
"Der HSP-Basis-Kurs war sehr entspannend und einfühlsam und hat mir geholfen, mich ein bisschen besser kennenzulernen. Die Tipps waren sehr hilfreich und ich werde auf diesem Weg weitergehen. Danke für Deine Unterstützung, Anna!"
Eine weitere zufriedene Kundin meint:
„Danke für diese tolle Gelegenheit, mich besser kennenzulernen und die grossartige Möglichkeit, sich dabei auszutauschen. Endlich das Gefühl loszuwerden, dass etwas nicht stimmt.“