Es gibt Momente im Leben, da fühlt man sich einsam. Man meint, niemanden zum Reden zu haben, dabei würde man sich so gerne austauschen. Und das ausgerechnet im Zeitalter der sozialen Medien. Social Media hatte das Ziel, die Menschen miteinander zu verbinden, in Kontakt zu bleiben.
Doch was passiert? Die Kontakte werden zwar mehr, aber die Tiefe des Kontakts lässt nach. Hier ein Like, dort ein Herz. Aber eine echte Reaktion, ein echtes «Wie geht es dir» werden immer seltener.
Sozial - und doch einsam
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Ironischerweise ist genau in diesem Zeitalter der sozialen Medien die Einsamkeit sehr gross geworden. Statt sozial zu werden, vereinsamen die Menschen. Nach aussen wird das glückliche Leben voller Freude zelebriert, während im Innern die Seele verkümmert. Echte, tiefe Freundschaften werden rar. Ein offenes Ohr, bei dem dir jemand aufmerksam zuhört ohne zu werten, wird selten.
Ich verdamme die Sozialen Medien nicht, denn sie hat durchaus ihre guten Seiten. Wir dürfen einfach nicht vergessen, dass die Posts auf den sozialen Medien nicht die Realität spiegeln. Sie zeigen selten unsere Ängste, unsere Sorgen, unsere Gedanken die uns beschäftigen. Sie zeigen nur einen kleinen Ausschnitt unseres Lebens, niemals «the full picture».
Ich für meinen Teil habe viele Kontakte auf den sozialen Medien. Ich nutze Instagram auch gerne zur Inspiration für mich – und meine Posts sollen andere auch inspirieren.
Einander sehen. Einander zuhören.
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Doch ich habe auch echte Freunde, echte Menschen um mich rum, mit denen ich reden und lachen, weinen und mich ärgern kann.
Natürlich ist es «aufwändig» echte Freundschaften zu pflegen. Sie braucht Zeit, Aufmerksamkeit und echtes Interesse am Menschen. Sie braucht auch einen gesunden, wertschätzenden Umgang miteinander. Sie verlangt auch, dass du während deines Gesprächs mit deinem Gegenüber das Smartphone zur Seite legst und deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit dem Gegenüber widmest. Sie verlangt auch, dass du da bist, wenn dein Gegenüber mal deine Hilfe braucht. Sie verlangt auch, dass du manchmal auch die ehrliche Meinung kundtun musst, weil es notwendig ist.
Gehört werden.
Freundschaften sind was anderes als lose Bekanntschaften. Freundschaften sind manchmal auch unangenehm. Weil sie Zeit brauchen. Weil sie Wahrheiten sprechen. Weil sie dich spiegeln. Weil sie dich pushen. Weil sie dich bremsen – wenn nötig. Weil sie dir zuhören.
Dafür brauchst du nicht 10'000 Follower. Sondern nur ein paar wenige. Es ist ok, viele Follower zu haben. Und es ist ok, nicht auf den Sozialen Medien zu sein.
Ich für meinen Teil wünsche mir für dich, dass du Menschen um dich hast, die dir zuhören. Egal was auf den Sozialen Medien passiert – oder eben auch nicht.